Humanitäres Handeln umfasst Aktivitäten, die unternommen werden, um menschliches Leid in Krisensituationen zu verhindern und zu lindern, unabhängig davon, ob diese durch bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen oder andere Notlagen verursacht wurden. Seine Hauptziele sind die Rettung von Menschenleben, die Hilfe für Notleidende und die Wahrung der Menschenwürde. Humanitäres Handeln unterscheidet sich von Entwicklungszusammenarbeit, Menschenrechtsarbeit oder politischem Engagement, da es sich auf dringende Bedürfnisse und unmittelbaren Schutz konzentriert und nicht auf langfristige strukturelle Veränderungen oder die Verfolgung politischer Ziele.
Humanitäres Handeln umfasst im Allgemeinen drei Hauptkomponenten:
- humanitäre Hilfe, die aktiv materielle Hilfe wie Nahrung, Unterkunft, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Gesundheitsversorgung bereitstellt;
- humanitärer Schutz, der darauf abzielt, die Sicherheit, die Rechte und die Würde der betroffenen Bevölkerung zu gewährleisten;
- Interessenvertretung, welche die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und anderer relevanter Standards einfordert.
Zusammen bilden diese Elemente einen umfassenden Ansatz zur Bewältigung der unmittelbaren Folgen von Krisen für die Zivilbevölkerung. Humanitäres Handeln orientiert sich an den vier humanitären Grundprinzipien. Humanitäre Maßnahmen können von verschiedenen Akteuren durchgeführt werden, darunter internationale Organisationen, Organisationen des Roten Kreuzes, Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Regierungen, gemeindebasierte Organisationen und Einzelpersonen.
Bitte beachten Sie: In der deutschen Sprache wird statt des breiteren Begriffs "humanitäres Handeln" häufig nur von "humanitärer Hilfe" gesprochen.